Resümee Expo-Real 2015
Stimmung gut, aber nicht euphorisch.
Am Mittwoch ging die 18. EXPO REAL in München zu Ende. Sie ist unverändert eine Arbeitsmesse und internationaler Expertentreff. Hier werden Geschäfte kontrahiert und kommuniziert. Bestes Beispiel ist der Verkauf der städtischen Grundstücke für das Düsseldorfer Renommee-Projekt „Kö-Bogen II“ für beachtliche 70 Millionen Euro.
Grundsätzlich war erhebliches Anlagekapital „unterwegs“. Marktgerechte Immobilienangebote blieben indessen knapp. Insgesamt war die Stimmung gut, aber nicht euphorisch.
Gleichzeitig war das Thema „Flüchtlinge“ – wenn auch nicht im offiziellen Messeprogramm – allerorts präsent. So war der Andrang bei einer von AENGEVELT dazu veranstalteten Podiumsdiskussion so groß, dass die Teilnehmer teilweise sogar auf dem Boden saßen. Diskutiert wurde die Frage, wie die Herkulesaufgabe von bundesweit allein bis Ende 2018 bis zu 500.000 zusätzlichen Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen und ihre Integration zu lösen ist. Konsens herrschte dabei, dass dies nur in Form einer breiten Public Private Partnership, also im Schulterschluss von öffentlicher Hand und Immobilienwirtschaft, gelingen kann.
Auf dem Podium von links nach rechts: Markus Gildner, THE PEOPLES PROJECT, Stefan Hasche, seit 20 Jahren Betreiber von Flüchtlingsunterkünften, Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Andreas Tied, Bereichsleiter Immobilien & Stadtentwicklung bei der IBB Investitionsbank Berlin, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Erbach, HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Holzminden, Steffen Uttich, Leiter Fondsmanagement der BEOS AG.
Die Immobilienwirtschaft mit einem BIP-Anteil von 20 Prozent muss nun die Weichen stellen, um neben ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung auch ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Sie hat damit jetzt die Chance, auch ihre soziale Kompetenz unter hohem Markt- und Handlungsdruck professionell lösungsorientiert zu unterstreichen.
Kein Zweifel: Schon auf der 19. EXPO REAL muss die Immobilienwirtschaft ihren Lösungsbeitrag auf den Prüfstand stellen. Höchste Zeit also, jetzt durchzustarten!
Henrik Hertz
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