Statement zur Expo Real 2019

Dr. Wulff Aengevelt: „EXPO REAL 2019: Investieren statt regulieren!“

Am Mittwoch geht in München die 22. EXPO REAL, mit über 2.100 Ausstellern und mehr als fünfundvierzigtausend Teilnehmern größte Immobilienmesse Europas, zu Ende.

Bei insgesamt guter Stimmung spielten in Podien, Foren und Gesprächen immer wieder die wohnwirtschaftlichen Vorhaben des Berliner Senats und der Bundesregierung eine Rolle, zumal deren soziale und gesamtkonjunkturelle Auswirkungen weit über die Immobilienbranche hinausgehen. So wurde vor dem Hintergrund der jüngsten Klima- und Umwelt-Debatte und des anstehenden Klimapaketes sorgenvoll über die schon eingetretenen Auftragseinbrüche beim Handwerk (Stornierung von Sanierungs- und Bauaufträgen) diskutiert und die damit im Einklang stehenden, zum Teil schon dramatischen Umsatzeinbrüche im Maschinen- und Fahrzeugbau und der daran hängenden Zulieferindustrie.

Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt dieser Branchen und die daraus resultierende zurückhaltendere Konsumbereitschaft lässt eine weitere langjährige Stütze der Binnenkonjunktur wegfallen.

Diese ideologiegetriebenen, indessen keine einzige neue Wohnung schaffenden staatlichen Regulierungseingriffe und die Beschleunigung der energetischen Sanierung im Wohnungsbestand passen nicht zusammen, denn sie bedeuten eine weitere Kappung der ohnehin knappen Renditemargen. Eindeutige Reaktion des Messepublikums: Unverständnis hinsichtlich des erneut marktfeindlichen Verhaltens der Bundeshauptstadt, die bisher als Wachstumsstandort galt und sich nun unrühmlich mit Mietendeckel, Enteignungen etc. ins Rampenlicht stellt und selber abwürgt.

Demgegenüber stieß das von unserem Haus veranstaltete wohnungspolitische Forum zu erschwinglichem Wohnraum in einem überfüllten Saal auf großes positives Interesse. Dabei reichten die Themen von der Wohnungssituation in Berlin mit einem großen, indessen noch ungenutzten Grundstücksangebot über den neubauhemmenden Verordnungsdschungel bis hin zu der Diskussion, in Düsseldorf die Umwandlung von Acker- in Bauland nicht länger zu tabuisieren.

Weitere Themen waren das angesichts unverändert hoher Liquidität im Markt und eines anhaltenden Niedrigzinsniveaus zu knappe marktgerechte Investmentangebot, Digitalisierung sowie das mittlerweile als stark gefragte Asset-Klasse etablierte Logistik-Segment. Dieses weist zwar u.a. dank online-Handel ein nachhaltiges Wachstum auf, bietet indessen im Rahmen der Klimadebatte insbesondere mit Blick auf die Innenstadtlogistik auch erhebliches Konfliktpotential.

Insgesamt präsentierte sich die 22. EXPO REAL einmal mehr als effiziente Arbeitsmesse mit spannenden Themen und einer Vielzahl hochkarätiger Vermietungs- und Verkaufsmeldungen und ist damit Klassiker für nationale und internationale Marktteilnehmer.

Beitrag:
Dr. Wulff Aengevelt
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